Die Schwarze Schar von Nicholas Eames



Tam Hashford hat genug von ihrem langweiligen Dasein als Schankmaid in ihrem kleinen Dorf und von der fast schon erstickenden Fürsorge ihres alleinstehenden Vaters. Sie träumt von einem Leben voller Abenteuer und Gefahren, einem Leben wie es die Söldnertruppen führen. Als eines Tages Fabel, die Truppe der legendären „blutigen“ Rose, im Dorf Station macht, ergreift Tam ihre Chance: Sie heuert bei Fabel als Bardin an und geht mit ihren großen Idolen auf Tour. Noch hat Tam keine Ahnung, dass Rose auf einer hochbrisanten Mission in den Norden ist. Einer Mission, an deren Ende Ruhm und Ehre warten - oder der Tod ...

*Rezensionsexemplar

Kurze Warnung vorneweg: meine Meinung zu diesem Buch ist sehr sehr hoch, also wird das die reinste Lobeshymne.

Vor wenigen Minuten habe ich „Die schwarze Schar“ von Nicholas Eames beendet und ich fühle mich, also hätte mir jemand das Herz rausgerissen. Autoren, die es schaffen, dass sich Leser vollkommen in einer anderen Welt verlieren und die Charaktere zur Familie werden, denen gebühre ich meinen allergrößten Respekt. Und Anerkennung. Wer so gut schreiben kann, sollte als Gott verehrt werden.

„Söldner sind keine Helden. Sie sind Mörder.“

In diesem Buch habe ich zusammen mit der Blutigen Rose und ihrer Truppe Die Fabel Seite an Seite mit Ungeheuern gekämpft. Genauer gesagt, erlebt man deren Abenteuer aus Tam Hashfords Sicht - die Bardin der Truppe.
Die Gute ist mir charakterlich sehr ähnlich, deshalb war die ganze Situation auch sehr vertraut. Rose war mir persönlich manchmal zu unbedacht bei ihren Entscheidungen, aber ich habe sie trotzdem sehr lieb gewonnen. Freiwolk, Brune, Roderick und Cura sind ebenfalls sehr wunderbare Charaktere zu denen ich gleich eine Verbindung aufgebaut habe. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und ist nicht unfehlbar. Das hat mir hier sehr gefallen.
Man begegnet sogar den alten Helden aus Band 1 - zwangsläufig weil Rose die Tochter vom Goldenen Gabe ist.

Da ich nicht viel vom Inhalt verraten kann ohne zu Spoilern, kann ich nur folgendes sagen: es wird abenteuerlich, lustig, traurig, mörderisch, wagemutig und dramatisch. Und das gepaart mit wundervollen Charakteren, die mir alle sofort ans Herz gewachsen sind. So sehr, dass ich bei Beendigung des Buches sogar ein paar Tränen verdrückt habe... Die Truppe hat sich wie eine Familie angefühlt, weil der Schreibstil von Nicholas so etwas assoziiert. Es geht viel um Loyalität, Freundschaft, Familie, Zusammenhalt, ... Kein Wunder also, wieso ich mich jetzt so leer fühle. Am liebsten würde ich weiter in dieser Welt verweilen.

Die Welt war mir schon bekannt aus dem ersten Band Könige der Finsternis von Nicholas Eames und so hatte ich keine Schwierigkeiten mit diversen rückblickenden Zusammenhängen oder den Orts- und Ungeheuernamen. Die auch hier wieder sehr extravagant ausgefallen sind, aber irgendwie hat es mich nicht mehr so gestört. 

„Manchmal frage ich mich, ob das, was wir tun, wirklich eine Bedeutung hat. Das Kämpfen, das Töten, der Ruhm, hinter dem wir alle so verzweifelt herjagen. Nichts davon entscheidet darüber, wie man uns in Erinnerung halten wird.“

Und dann diese Sprüche! Ich habe mir so viele Post Its in dieses Buch geklebt und so viele Stellen markiert... Der Schreibstil ist super flüssig und spannend, zudem gibt es noch einige philosophische Stellen, die zum nachdenken anregen. Viele Entscheidungen mussten getroffen werden und nicht immer war ich einverstanden mit dem, was Rose vorgeschlagen hat... aber irgendwie war es doch notwendig für die Geschichte.

Zusammenfassend kann ich nur sagen: Top Charaktere, Top Weltbuilding. Top Schreibstil - ein wunderbares Buch! Ach und es gibt zwei Karten im Buch. Muss ich noch mehr sagen!?


Dieses Werk von Nicholas Eames war mal wieder das reinste Fest! Über 600 Seiten 
voller Abenteuer, Humor, Liebe, Familie, Ungeheuer... Von Anfang an 
perfekt aufgebaute Spannung und Charaktere, die unter die Haut gehen.
Ich lieb‘s und kann es nur empfehlen!



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