Der schwarze Thron – Die Göttin von Kendare Blake (Achtung! Spoiler!)




Der Krieg hat nicht nur die Insel Fennbirn in Schutt und Asche gelegt, sondern auch ihre drei Königinnen, die Schwestern Mirabella, Katherine und Arsinoe, vor schreckliche Herausforderungen gestellt. Auf Arsinoe lastet ein Fluch, und dennoch muss sie alles geben, um den bedrohlichen Nebel aufzuhalten, der die Insel zu verschlingen droht und ihrer aller Ende bedeuten würde. Derweil ist Mirabella aufgebrochen, um unter dem Banner des Friedens an den Hof von Königin Katharine zu ziehen. Diese sehnt sich insgeheim nach der Bindung, die ihre beiden Schwestern vereint, gleichzeitig will sie dem Waffenstillstand keinesfalls zustimmen. Doch nur, wenn die drei Schwestern zusammenstehen, können sie das Geheimnis ihrer blutrünstigen Göttin lüften – und dabei werden Feinde zu Freunden, Freunde zu Feinden und Königinnen zu Legenden.


Ich habe sehnsüchtig auf das Finale um die drei königlichen Schwestern hingefiebert. Ich hatte hohe Erwartungen an den phänomenalen Abschluss dieser Reihe. Aber ich wurde leider enttäuscht.

Aber bevor ich mich ordentlich auskotze, ein paar positive Gedanken zu dem Buch bzw. zu der Reihe.

Ich war vom ersten Band an gefangen in der wunderbaren Welt von Fennbirn und dem Festland. Das Weltsetting ist sehr sehr schön beschrieben und ich habe mich sofort verliebt. Eine Insel umgeben von Nebel, Menschen mit Gaben und Magie, verschiedene Mythen und Traditionen.... sowas ist immer guter Stoff für Fantasy Romane. Durch die Karte im vorderen Teil des Buches bekommt man einen ersten Einblick in diese Welt. Ich liebe Karten in Büchern. Ganz ganz große Liebe. 

Ich würde eigentlich noch mehr positives nennen wollen, aber ich habe leider nichts mehr. 
In meinen Augen war dieser Band der schwächste und am liebsten möchte ich gar nicht drüber reden, weil mich dieses Buch so runtergezogen hat.
Zuerst einmal war der Schreibstil abgrundtief langatmig. Dieses Buch hat fast 500 Seiten und in knapp 300 wird nur geplant, vorbereitet, geredet... aber es passiert nichts. Erst auf den letzten 100 Seiten geht es so richtig zur Sache und dann ist das auch alles super vorausschauend. 
Spannung ist hier gleich null, Emotionen konnten bei mir auch nicht hervorgerufen werden (außer Abneigung gegen das gesamte Buch).

Bei den Charakteren sträuben mir sich mittlerweile alle Haare. Bis auf Mirabella und Katherine, die beide meine Favoriten waren, weil ich ihre Entwicklung und generell ihren Charakter unfassbar interessant fand, haben mich alle anderen so richtig abgefuckt. 
Arsinoe hat, meiner Meinung nach, am wenigsten zur Geschichte beigetragen. Obwohl sie eine der Drillinge ist, waren ihre Kapitel immer so... unwichtig. Ihre Handlungen waren stets mit denen von Jules verknüpft. Wobei diese eindeutig mehr im Vordergrund stand. Ihr Charakter war mir einfach nur  noch unsympathisch, ich kann sie nicht leiden und ich wollte auch irgendwann nichts mehr von ihr lesen. Dann ist da noch die Kriegerin Emilia. Für diese Person hege ich einfachen Hass. Wie kann man als Autorin so eine grausame Person erschaffen? Emilia hat absolut nichts in dieser Geschichte verloren und ihr Charakter ist richtig unnötig und unwichtig. Sie ist aufmüpfig, stellt sich als die Rebellenanführerin dar, kommandiert alle rum... bah ne, ich kann nichts mit solchen Figuren anfangen. Am liebsten hätte ich meine Faust durch das Buch direkt in ihr Gesicht hauen können.

Kommen wir mal kurz zu den Männern oder eher Knaben: Billy und Pietyr. Wie soll ich nur sachlich ausdrücken, wie dumm ich die beiden hier fand?? Allen voran Pietyr. Loyalität und Liebe zu Katherine? War vielleicht nur vorgetäuscht, wenn er sich so schnell den Rebellen angeschlossen und Katherines Tod herbeigesehnt hat. Ich hätte mir wenigstens einen Hauch mehr Stärke seinerseits gewünscht. Einen Hauch mehr Wille Katherine zu retten. Aber Fehlanzeige. So einen Typen braucht echt niemand an seiner Seite. 
Billy ist auch eine Figur für die Ersatzbank. Ich mochte ihn, aber er war weder interessant noch konnte ich mich in ihn hineinversetzen. 

Was mich am meisten ankotzt, sind genau drei Dinge:
1. Mirabellas Tod – wie unwichtig er einfach dargestellt wurde. Als wäre die Königin in den letzten Bänden überhaupt nicht wichtig gewesen oder hätte keine Rolle gespielt?! Sie stirbt einfach. Punkt. 
2. Katherines Tod – abgesehen davon, dass sie als Beschützerin ihrer Schwester hervorgeht und sich selbst opfert, ist ihr Tod auch irgendwie unnötig gewesen. Ich hätte mir lieber ein Happy End für die drei Schwestern gewünscht. 
3. Der Nebel .... die Entstehung und auch das Auflösen des Nebels wird mit einem Mal total verwirrend. Die Geschichte rund um die vergangenen Königinnen und was sie mit all dem Zutun haben, wird auf einmal egal. Der Nebel löst sich auf und... ja was und? Zuerst wird so einen Wirbel darum gemacht und dann ist das eigentliche Auflösen so simpel? 

Einige Handlungen und Entscheidungen konnte ich absolut nicht nachvollziehen, denn eigentlich wäre die Lösung in manchen Dingen so easy gewesen. Aber warum einfach, wenn es auch schwer und unnötig geht?! 

Kein guter Abschluss dieser Reihe. Band 1 & 2 waren die Stärksten, doch ab Band 3
hat Kendare Blake nachgelassen. Unnötige, unsympathische Charaktere; eine 
langatmige Handlung und verworrene Konflikte. 
Hätte ich mir bei weitem besser vorgestellt und bin einfach nur enttäuscht. 



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