Penelope und die zwölf Mägde von Margaret Atwood




Margaret Atwood | Wunderraum Verlag | 192 Seiten | Roman Hardcover 22,00 €

"Penelope – die spartanische Prinzessin gilt als Sinnbild der treu liebenden Ehefrau und Mutter, die jahrzehntelang geduldig die Heimkehr des heldenhaften Ehemanns erwartet. So erzählt es die »Odyssee«, aber ist es auch die Geschichte, die Penelope selbst erzählen würde? Nein, findet Margaret Atwood. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen hält ihre Penelope Rückschau auf ihr Leben, berichtet von der gnadenlosen Konkurrenz mit der hübschen Cousine Helena, von der Zwangsverheiratung mit Odysseus, einem Mann, dem der Ruf vorauseilte, ein Aufschneider zu sein, und den Intrigen und Skandalen am Hofe Ithakas. Ergänzt wird Penelopes Erzählung vom Chor ihrer Mägde, die ihren Dienst mit dem Leben bezahlten und nun nach Gerechtigkeit verlangen."
Der Klappentext hat mich sofort angesprochen. Griechische Mythologie und Sagen sind ein sehr interessantes Thema und welche mich immer wieder neugierig machen und sofort catchen.
Es war also, für mich, kein Wunder dass dieses Buch meinen Erwartungen gerecht wird und ich somit einen guten Einstieg ins neue Jahr hatte. 

Ich hatte bisher nie viel übrig für Odysseus und Penelope war mir bis dato auch kein geläufiger Charakter, umso mehr möchte ich nun Homers Odyssey lesen. Es war so erfrischend diese Neuerzählung aus Penelopes Sicht zu lesen und ja, die Autorin nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund. 
Die Hauptcharakterin bekommt in Atwoods Buch viel mehr Tiefe und ich empfand die Erzählung als sehr inspirierend. Einige Stellen im Buch regen definitiv zum Nachdenken an.
Penelope rückt ihre Geschichte ins rechte Licht, erzählt aus dem Hades in der heutigen Zeit. Eine sehr interessante Stilrichtung.

Mir hat der Schreibstil der Autorin hier sehr gut gefallen, es ist ein lockeres Buch für Zwischendurch. Wer allerdings keine vulgäre Sprache mag oder sich nicht damit abfinden kann, wenn eine Frau aus der alten griechischen Zeit flapsig und locker daher redet, dem rate ich das Buch definitiv ab.
Für alle anderen, die damit kein Problem haben, kann ich Penelope und die zwölf Mägde empfehlen.

Für mich eines der schönsten Zitate aus diesem Buch:

"Wir beide waren also - erklärtermaßen und über lange Zeit hinweg - Lügner und Täuscher
von hohen Graden. Insofern grenzt es an ein Wunder, dass wir uns gegenseitig
auch nur ein Wort abnahmen.
Doch genau das taten wir.
Sagten wir jedenfalls.
Aber was sagt das über uns?"
Seite 164


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