The Girl Before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot von JP Delaney // Rezension
The Girl Before | J P Delaney | Penguin Verlag | 399 Seiten | 13,00€ (TB)
"Nach einem Schicksalsschlag braucht Jane dringend einen Neuanfang. Daher überlegt sie nicht lange, als sie die Möglichkeit bekommt, in ein hochmodernes Haus in einem schicken Londoner Viertel einzuziehen. Sie kann ihr Glück kaum fassen, als sie dann auch noch den charismatischen Besitzer und Architekten des Hauses kennenlernt.
Er scheint sich zu ihr hingezogen zu fühlen. Doch bald erfährt Jane, dass ihre Vormieterin im Haus verstarb - und ihr erschreckend ähnlich sah. Als sie versucht, de Wahrheit auf den Grund zu gehen, erlebt sie unwissentlich das Gleiche wie die Frau vor ihr: Sie lebt und liebt wie sie. Sie vertraut den gleichen Menschen. Und sie nähert sich der gleichen Gefahr."
Die Covergestaltung ist passend zum Inhalt aufgegriffen worden: man erkennt Umrisse eines Hauses bzw. dessen Einrichtung und die einer Frau. Zudem ruft dies alles noch durch dunkle Farben ein sehr beklemmendes und spannendes Gefühl hervor.
Auch die Farbe des Titels tut dem kein Abbruch, sondern passt sich perfekt an den Rest der Gestaltung an.
Im Inneren des Umschlages gibt es, neben dem Klappentext, noch verschiedene Fragen, die im Inhalt eine Rolle spielen.
Liste alle Dinge auf, die in deinem Leben unverzichtbar sind.
Kommen wir zum Herzstück dieses Buches: dem Inhalt. Dieser teilt sich jeweils in Kapitel aus Emmas Sicht, der damaligen Besitzern die starb, und der Sicht von Jane, die jetzige Besitzerin des Hauses. Diese Kapitel umfassen höchstens 4 bis 6 Seiten, was wirklich ein schnelles Lesen garantiert. Zwischen diesen Kapiteln von Emma und Jane gibt es noch Fragen eines Tests, die die Bewerber für das Haus ausfüllen müssen. Also kann man selbst als Leser diese Fragen beantworten. Welche Antworten wohl Emma und Jane gewählt haben?!
Der Schreibstil von J P Delaney ist super flüssig, locker und vor allem eines: ergreifend und spannend! Man kann nicht aufhören dieses Buch zu lesen, einfach deshalb, weil man wissen möchte wie es weitergeht. Zudem fängt man selbst mit an, sich Gedanken darüber zu machen, was Emma passiert ist und was das alles mit Jane macht.
Etwas gab es an diesem Buch, was mich dann doch gestört hat. In den Kapiteln von Emma ist die wörtliche Rede nicht sofort erkennbar. Denn diese ist nicht durch Anführungszeichen gekennzeichnet, sondern beginnt einfach. Das war für mich mehr als einmal sehr verwirrend, weil ich erst mitten im Satz gemerkt habe, dass dies jetzt eine wörtliche Rede ist.
Die Charaktergestaltung ist dem Autor sehr gut gelungen, sowohl Emma als auch Jane haben ihre Ecken und Kanten. Jane ist ein sehr ehrgeiziger, liebenswürdiger und aufmerksamer Mensch. Und ich habe wirklich jede Sekunde mit ihr mitgefühlt, wobei ich auch einige Handlungen ihrerseits nicht nachvollziehen kann.
Emma war ein etwas schwierigerer Charakter. Ich konnte mich nicht wirklich mit ihr anfreunden, aber es war trotzdem interessant ihren Werdegang mitzuverfolgen.
Und nun kommen wir zum Prachtstück des Ganzen: Edward Monkford.
Man könnte ihn mit nur einem Wort beschreiben: Zwangsneurotiker. Er ist sehr diszipliniert, sehnt sich nach der absoluten Kontrolle und ist zudem auch noch irgendwie attraktiv.
Wir beide werden trotzdem keine Freunde - NIE IM LEBEN. Ich konnte echt nichts mit ihm anfangen, er war von der ersten Seite an mein Feind .. und ich kann wirklich nicht nachvollziehen, was die Frauen an ihm so faszinierend fanden.
Ein wirklich spannender Thriller, bei dem man mit Informationen gefüttert wird, um selbst mit nachzudenken. Toll! Die Beziehungen und Konflikte sind so gut miteinander verstrickt, dass es ein klares - aber schockierendes - Ende gibt.
Ich kann dieses Buch wirklich nur empfehlen.
Eine weitere tolle Rezension findest du hier:
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