Kleine große Schritte von Jodi Picoult | Rezension



Kleine große Schritte | Jodi Picoult | 584 Seiten | Bertelsmann Verlag


"Als ein Neugeborenes nach einem Routineeingriff im Krankenhaus stirbt, scheint schnell klar zu sein, wer daran schuld ist. Die dunkelhäutige Säuglingsschwester, der untersagt war, das Baby anzufassen. Es folgt ein nervenaufreibendes Verfahren, das vor allem eines offenbart: den alltäglichen Rassismus, der in unserer modernen westlichen Welt noch lange nicht überwunden ist ..."


Niemals im Leben hätte ich damit gerechnet, dass dieses Buch mich so bewegen würde.

Sie sagten mir, in diesem Verfahren gehe es nicht um Rasse. Aber damit fing alles an.

Das Buch beginnt mit der Geschichte von Ruth, die dunkelhäutige Krankenschwester und Hebamme, die einen Einblick in ihre Kindheit gibt. In ihre Kindheit als Schwarze. 
Bereits in diesem Kapitel konnte mich die Autorin packen mit ihrem flüssigen, fesselnden Schreibstil. 
Es folgen die schrecklichen Geschehnisse, so dass auch zwei weitere Charaktere ihre eigenen Kapitel bekommen: Turk Bauer - der Vater des verstorbenen Babys & Rechtsextremist; und Kennedy McQuarrie - Ruths Pflichtverteidigerin.

Die Einblicke hinter die verschiedenen Geschichten der jeweiligen Charaktere war umwerfend. Umwerfend nervenaufreibend. Denn in den Kapiteln von Turk hätte ich am liebsten die Seiten rausgerissen & hätte sie verbrannt. Einfach deshalb, weil ich diesen Charakter absolut NICHT leiden konnte. Ich verstehe nicht, wie viel Hass in einem Menschen stecken kann, so dass er andere Menschen dafür bestraft was bzw wie sie sind.

Ansonsten geht es doch nur darum, dass wir alle anderen allein dafür hassen, dass sie existieren. 

In Kennedy habe ich sehr viel von mir selbst gefunden, denn auch wenn ich sage dass ich gegen Rassismus bin & keine Farbe sehe - jeder hat Vorurteile. Denn sie sind uns anerzogen & durch die heutigen Medien werden sie noch weiter suggeriert. Hier geht es nicht mal nur um die Frage Schwarz oder Weiß, sondern um alles dazwischen. 

Kleine große Schritte regt definitiv zum Nachdenken an und mir verbleibt diese Geschichte immer im Hinterkopf. 

Die Wahrheit ist doch, würde ich aussehen wie Sie, wäre mir das Ganze nicht passiert.


Ich kann dieses Buch wirklich nur jedem empfehlen!
Ruths, Turk Bauers und Kennedys Geschichten sind einfach atemberaubend.




Kommentare

  1. Hallo Claudia,

    das Buch hört sich interessant an. Und es ist mega schade, dass es mit dem Rassismus noch nicht viel besser geworden ist. Man sollte doch meinen, wir sind nun so weit entwickelt, aber anscheinend braucht der Mensch eine Minderheit und eine Mehrheit, um seinen Platz in der Welt zu finden...

    Liebste Grüsse
    Tina

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