Transfusion von Jens Lubbadeh

*Rezensionsexemplar



Titel: Transfusion - Sie wollen dich nur heilen
Autor: Jens Lubbadeh
Erschienen bei: Heyne Verlag
Format: Taschenbuch
Preis: 14.99 €

"Ein Menschheitstraum ist wahr geworden. Mithilfe des Wundermittels Bimini, entwickelt vom Hamburger Pharmakonzern Astrada, kann Alzheimer nun endgültig geheilt werden. Iliana Kornblum, Wissenschaftlerin bei Astrada, hat das Medikament mitentwickelt, und ihr Vater gehörte zu den ersten Geheilten. Deshalb ist sie alarmiert, als sie bei ihrem Chef auf geheime Versuchsdaten stößt. Daten, die nur einen Schluss zulassen: Für Heilung und ein längeres Leben nimmt Astrada auch Tote in Kauf. Welche grausame Wahrheit verbirgt sich hinter dem Heilmittel?"

Die Inhaltsangabe hat mich sofort angesprochen, obwohl ich relativ selten Thriller lese. Aber es geht hier um ein Thema, welches ich unglaublich interessant finde. Nämlich Medikamente und die Machtgier einiger Konzerne.

Ich erlebe die Geschichte hauptsächlich aus der Sicht von Iliana, sie ist zur Forschungsleiterin bei Astrada aufgestiegen und soll sich um das neue Projekt kümmern, mit dem der Konzern vorsieht, Parkinson zu heilen. Bimini ist ein Medikament, welches schon Alzheimer heilt und nun soll das Spektrum erweitert werden. Aber das Thema hat eher eine nebensächliche Rolle.
Aus folgenden Perspektiven erlebt man die Geschichte zusätzlich:
- Mark, Kollege von Iliana
- Klaus Mertens, Journalist vom SPIEGEL
- Erik Freimuth, CEO von Astrada
- Andrea Parka, Gegnerin der Pharmaindustrie

Das Buch beginnt mit einer Sequenz von der Zollkontrolle im Hamburger Hafen in Deutschland. Da kontrollieren 3 Leute der Zollkontrolle die Schiffscontainer, die von Übersee kommen. Mithilfe eines Röntgenscanners durchleuchten sie die Container. In einem Container wird ein schrecklicher Fund gemacht, der mit dem Pharmakonzern Astrada in Verbindung gebracht wird. Und die Forschungsleiterin Iliana begibt sich auf die Spur der Verbindung, nichtsahnend dass es für sie bald um Leben und Tod geht.

Die Geschichte haut schon ordentlich was raus mit der Anfangssequenz, da kann man gar nicht anders als hyped auf den restlichen Inhalt zu sein. Die Spannung und Neugier zieht sich durch das komplette Buch, ich konnte und wollte es nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil vom Autor ist sehr flüssig, man kommt ohne Stocken schnell durchs Buch.
Der Charakter von der Protagonistin Iliana war mir von Anfang an sehr sympathisch, weil sie sehr menschlich gehandelt und agiert hat. Sie ist mir immer mehr ans Herz gewachsen und als es schließlich im Finale um ihre Gesundheit ging … oh mein Gott. Mein Puls raste.
Zusätzlich wird man in diesem Buch noch vor eine moralische Frage gestellt, die manchmal nicht so einfach zu beantworten war. Ich finde es super, dass man sich durch diese Geschichte mehr Gedanken darum macht, was moralisch vertretbar ist und was nicht.

Ich habe mich auch so arg im Verlauf der Handlung getäuscht und war mehr als positiv überrascht, wie alles schließlich seinen Lauf nimmt. NIEMALS hätte ich mit so einem krassen Ende gerechnet. Hut ab, Herr Lubbadeh!

Dieses Buch gehört auf jeden Fall noch mit zu meinen Jahreshighlights und ich kann es guten Gewissens empfehlen, ohne einen Punkt beanstandet zu haben. Dieses Werk von Jens Lubbadeh gehört in jedes Bücherregal und es wird definitiv nicht mein einziges Buch von ihm gewesen sein.

Abschließend noch eine moralische Frage an dich und vielleicht die Ansteckung zum Kauf dieses Buches:


Würdest du für ein Medikament, welches vielen Menschen das Leben erleichtern und retten würde, das Leben anderer Menschen aufs Spiel setzen?  




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