Gefallene Helden von Kel Kade
Kel Kade | Heyne Verlag | 464 Seiten | Fantasy Roman | Broschiert 14,99 €
"Mathias ist der geborene Held: Er sieht gut aus, strotzt vor Kraft, ist hilfsbereit und freundlich. Die Frauen in seinem Dorf liegen ihm zu Füßen, die Männer wollen sein wie er. Als er eines Tages erfährt, dass er der lange prophezeite Erlöser ist, stürzt sich Mathias begeistert in sein erstes großes Abenteuer. Ihm treu zur Seite steht sein bester Freund Aaslo. Doch Mathias' Aufstieg zum strahlenden Retter der Welt verläuft nicht ganz so wie geplant, und plötzlich ist es Aaslo, der sich auf einer gefährlichen Mission befindet. Auf einer Mission voll gewaltiger Ungeheuer, tödlicher Feinde und mächtiger Götter ..."
Ein anfänglicher Nebencharakter wird durch einen Schicksalsschlag zur Hauptfigur; ein ruhiger, menschenscheuer junger Mann wird zur Hoffnung der Menschen.
Ich hatte zu Beginn dieses Abenteuers nicht viel erwartet und vor allem nicht DAS.
Mit viel Spannung und Humor wird die Geschichte des Forstmanns Aaslo erzählt. Eigentlich möchte er sich nur um seine Bäume und den Wald kümmern, doch dann begibt er sich auf eine ungewisse Reise und lernt dabei viele andere interessante Charaktere kennen.
Aaslo hat sich irgendwie in mein Herz geschlichen. Er ist so ruhig und besonnen und stark und mutig… Wie kann man Aaslo nicht gut finden? Auch er hat Fehler, vor allem da er sich in einer Rolle wiederfindet, in die er niemals gelangen wollte.
Er stellt sich der Gefahr, auch wenn alle der Meinung sind, dass es vergebene Müh ist. Aber er will nicht einfach aufgeben. Und das ist bewundernswert. Ein Held, der eigentlich keiner sein wollte.
Die Schnitterin Mary war mir zu Beginn an nicht wirklich geheuer, aber mit jedem Kapitel mochte ich sie mehr. Als Schnitterin ist sie eine Art Sensemann, der die Seelen der gerade Verstorbenen einsammelt und zum Meer der Seelen bringt. Sie wandelt zwischen verschiedenen Welten, meistens zwischen Götterwelt und Menschenwelt. Die Weltlichen können die Schnitterin nicht sehen, aber sie begleitet Aaslo seit der ersten Minute auf seinem Abenteuer. Ihre Rolle in diesem Buch ist mir zwar noch nicht richtig klar, aber vielleicht wissen wir mehr in Band zwei.
Das Buch wird aus der Perspektive verschiedener Charaktere geschrieben, so bekam ich als Leser viel besser Einblicke in viele Hintergrundgeschehnisse. Vor allem in den Kapiteln von Mary, die als Schnitterin mit den Göttern verkehrt. So lernen wir auch Trostili, Axus, Aryallen und viele weitere Götter und ihre Machenschaften kennen.
Die Kampfszenen, die sehr häufig vorkamen, waren sehr gut und brutal beschrieben – was mir gefiel. Spannung pur, das ist Kel Kade auf jeden Fall gelungen.
Die Reise von Aaslo war etwas verwirrend, was aber dem Umstand geschuldet war, dass es kein richtiges Ziel seiner Reise gab. Der Leser begleitet ihn auf seinen Wegen von einem Ort in den nächsten, was abwechslungsreich sein kann, allerdings war es mir da einen Ticken zu chaotisch.
Alles in allem kann ich das Buch aber wärmstens empfehlen, es ist auf jeden Fall mal eine andere Art von Heldenroman und es ist garantiert nicht das, was man vielleicht erwartet.
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