Good as Gone von Amy Gentry // Rezension


Good as Gone | Amy Gentry |  C. Bertelsmann Verlag | 320 Seiten |Broschiert 12,99€



"Tom und Anna haben das Schlimmste erlebt, was sich Eltern vorstellen können: Ihre 13-jährige Tochter Julie wurde entführt, alle Suchaktionen waren vergebens, die Polizei hat den Fall längst zu den Akten gelegt. Acht Jahre später taucht plötzlich eine junge Frau auf und behauptet, die vermisste Tochter zu sein. Die Familie kann ihr Glück kaum fassen. Doch schon bald spüren alle, dass die Geschichte der Verschwundenen nicht aufgeht. Anna hegt einen furchtbaren Verdacht. Sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit über die junge Frau, von der sie inständig hofft, dass es ihre Tochter ist, die ihr gleichzeitig aber auch fremd erscheint und das gesamte Familiengefüge gefährlich ins Wanken bringt …"


Das Cover ist schlicht und einfach gehalten, der Titel gelb hinterlegt und im oberen Rand ein 'Türspalt' mit einer Person darin. Dies ist natürlich passend zum Inhalt gewählt.

Als Julie verschwindet bricht für Anna und Tom eine Welt zusammen, 8 Jahre lang bleibt sie von zu Hause fern. Und dann steht plötzlich eine Frau vor der Tür, die behauptet, ihre Tochter zu sein. Die Freude ist groß, denn Julie ist wieder da. Doch Anna plagen Zweifel & Julies Verhalten schürt diese noch weiter. Ist das wirklich Julie? Ist es wirklich ihre Tochter, die da vor ihr steht? Oder steckt hinter dieser Person eine ganz andere. Annas Unsicherheit darüber veranlassen sie dazu, einen Privatdedektiv zu engagieren & was dieser rausfindet erschüttert Annas Welt.

Anna ist eine sehr distanzierte Mutter, vor allem, nachdem Julie verschwunden ist. Ihrer anderen Tochter, Jane, gibt sie die Schuld am Verschwinden, denn diese hat damals alles mit angesehen & hat nichts getan. Ihr Verhalten gegenüber ihrer Tochter ist sehr kühl und man spürt die Anspannung der beiden, wenn sie nur zusammen in einem Raum sind. Das war etwas, das mir an Anna nicht gefallen hat. Als Mutter fand ich sie wirklich nicht sonderlich gut, aber der Charakter musste vielleicht so aufgebaut werden, um sie etwas distanzierter an die ganze Sache mit Julies wahrer Person rangehen zu lassen.
Ihr Mann, Tom, war mir ebenso sehr unsympathisch. Er war einfach zu gutgläubig & manche seiner Reaktionen oder sein Verhalten kamen unecht rüber. 

Amy Gentry beleuchtet hier das Thema Kindesentführung mal ganz anders. Normalerweise kennt man aus solchen Romanen immer die Suche nach dem entführten Kind. Doch hier geht es vor allem um das Geschehen drumherum. Das Buch wurde aus verschiedenen Perspektiven geschrieben & so bekommt der Leser auch Einblicke von anderen Charakteren. Einige Stellen fand ich sehr verwirrend, aber das lag sehr wahrscheinlich an dem immer wechselnden Perspektivwechsel. 

Der Schreibstil der Autorin war locker flockig & leicht, man kam sehr gut durch das Buch durch. Man stellt hier und da Vermutungen an & wird aber auf der nächsten Seite schon wieder auf eine andere Fährte geführt. Das macht diesen Roman umso spannender.


Ein sehr spannender Roman, der einen nicht mehr loslässt & man auch, nachdem man das Buch weggelegt hat, noch weiter Vermutungen anstellt. Eine klare Leseempfehlung! 




Eine weitere tolle Rezension findest du auch bei Die fantastische Bücherwelt





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