365 Tage - Dieser Tag von Blanka Lipinska


*Rezensionsexemplar

Blanka Lipinska | Blanvalet Verlag | 480 Seiten | Erotik Roman | Broschiert 12,90 €

"Lauras neues Leben auf Sizilien ähnelt einem Märchen: eine glamouröse Hochzeit, ein Ehemann, der ihr jeden Wunsch erfüllt, eine herrliche Villa am Meer und Luxus, wie Laura ihn zuvor niemals kannte. Alles könnte perfekt sein, wenn ihr Ehemann nicht ausgerechnet Don Massimo Torricelli wäre – Oberhaupt eines mächtigen Mafia-Clans. Die Ehefrau des gefährlichsten Mannes Siziliens zu sein, hat Konsequenzen, wie Laura sehr bald feststellen muss. Denn Massimo hat viele Feinde, die vor nichts zurückschrecken, und seine größte Schwachstelle ist Laura …"

Da ging es also weiter mit Laura und Massimo. Und es ging weiter mit einer Buchreihe, die es wirklich nicht schaffen wird, mich zu begeistern. Trotz dessen, dass ich den ersten Band alles andere als toll fand, nein eigentlich sogar richtig schlimm, wollte ich aus Neugier wissen wie es mit den Beiden weitergeht. Und ob es vielleicht doch noch Hoffnung gibt. 

Da der erste Band nun schon eine Weile zurückliegt, war es ganz gut, dass am Anfang des Buches noch mal das Ende zusammengefasst bzw. wiederholt wurde. Da hat es auch bei mir wieder KLICK gemacht. 
Dann hat es keine 200 Seiten gebraucht, um Laura in meinen Augen wieder als die aller nervigste Protagonistin zu bezeichnen. Sie ist unglaublich anstrengend mit ihren Launen, und jedes Mal wenn Massimo sie um etwas gebeten hat, antwortete sie ihm flapsig. Oder dass sie absolut nicht darauf gehört hat, was er sagte. Sie macht die ganze Zeit das, was sie will und schert sich einen Dreck um die Konsequenzen. Mädchen, das ist die Mafia. Und wenn der Don sagt, du sollst zwei drei Tage wegfahren und dich nicht blicken lassen, weil es zu gefährlich ist, dann tust du das gefälligst. Und fährst nicht einfach wieder zu ihm, nur weil du geil bist und es nicht ohne ihn aushältst. Generell hat sich in ihrer "Beziehung" nicht viel entwickelt, die Zuneigung wirkt irgendwie unecht. Die Dialoge sind ohne viel Einfallsreichtum und alles andere als interessant. 
Ich als Leserin empfand es als Belastung, aus Lauras Sicht zu lesen. Positiv war einzig allein die Tatsache, dass der Alkoholkonsum durch die Schwangerschaft ausblieb. Was nicht für den Sex galt. Den hatten sie trotzdem auf jeder dritten Seite. Wenn ihnen mal wieder langweilig war, sie sich provozieren wollten oder es keine Gesprächsthemen mehr gab.

Ach... aber dafür nimmt der Kokainkonsum deutlich zu. Hach, wie habe ich es vermisst.. Natürlich nicht bei Laura. Aber die anderen Charaktere schnupfen das Zeug wie nichts. Muss wohl ein sehr anstrengendes Leben sein, wenn man ohne Drogen kein Hochgefühl mehr bekommt. Sorry, aber kein Verständnis dafür. Ich empfinde es irgendwie als Klischee, dass die Reichen immer am Kokain schnupfen sind. 

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig, man kommt gut durch die Seiten. Allerdings kommt Schlag auf Schlag die nächste Handlung, als wären die Geschehnisse einfach ohne Sinn und Verstand aneinander gereiht. Die Hochzeit war super kurz gehalten, da hätte ich mir wirklich mehr gewünscht. Grade, weil es so ein großes Thema vorher war. Die Flitterwochen wurden mit einem kurzen Absatz abgespeist. danke für nichts. Wie gesagt, eine Handlung folgt der nächsten. 
Generell passiert so so so viel in diesem Buch, da bekommt man Schleudertrauma. Und dann alles ohne jegliche Spannung, alles ist so... fad. Ohne Geschmack. Szenen werden mit Sex aufgepeppt, damit überhaupt etwas passiert. 

Zu den restlichen Charakteren möchte ich natürlich auch kurz etwas beitragen...

"Noch vor einem halben Jahr war unser Leben absolut gewöhnlich, ganz normal und geordnet in seinem alltäglichen Chaos. Und jetzt liegen wir in der Wintersonne auf Sizilien und sind mit Mafiosi, Zuhältern und Mördern zusammen."

Olga ist in meinen Augen eine notgeile Hure, das einzig Gute an ihr ist, dass sie Laura immer unterstützt und für sie da ist. Angeblich verguckt sie sich in Domenico, überlegt aber ständig, wie sie die anderen attraktiven Männer flachlegen kann. Kokain und Alkohol stehen ganz oben auf ihrer Tagesordnung und wie könnte ich nur vergessen es zu erwähnen: eine Vergewaltigung ist natürlich nur ein geiler F*ck auf Drogen. 

Der Verge... äh sorry... Mann mit dem sie Sex hatte, ist niemand anderes als Massimos Zwillingsbruder. Huch, und er sieht haargenau so aus wie Massimo. Was tun wir da natürlich als Autorin? Genau, lassen wir Laura mal testen, ob sie ihre große Liebe erkennt. Wo kommt Adriano eigentlich her? Er war einfach auf einmal da und war dann nach... 2 Kapiteln (?) wieder weg. 

Domenico habe ich im ersten Band sehr gemocht, einer meiner liebsten Charaktere dort, weil er nicht so anstrengend und irgendwie der Liebste von allen war. Hier allerdings frage ich mich, wieso Blanka Lapinska aus ihm einen Kokain-schnupfenden Sexgott macht. Hab ich schon wieder Kokain geschrieben? Na ups. Sein Charakter ist von Top auf Flop gerutscht.

Bis zur Seite 347 habe ich es ausgehalten und schon bis dahin war es eine Zumutung. Schon komisch, dass es die Autorin doch irgendwie schafft, dass man trotz schlechter Bewertung und mieser Handlung die Bücher liest. Ob ich mir auch Band 3 anschauen werde? I don't know. Wir lassen uns überraschen.


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